18. Februar 2023
Till Eulenspiegel trifft auf Hippie
Bütt- und Tanzabend der Vereinigten Schützen Laer
Die Vorfreude auf den Bütt- und Tanzabend der Vereinigten Schützen Laer war groß, das bewies schon der Vorverkauf. Nach 45 Minuten waren sämtliche 420 Karten ausverkauft. Alle, die ein Ticket ergattert haben, dürften sich gefreut haben.
„Drei Jahre ist der Spaß ausgefallen, jetzt geht es wieder los“, begrüßte am Samstag Moderatorin und neue Sitzungspräsidentin Svenja Schröder das jecke Publikum in der vollen Halle. So habe es nur 45 Minuten gedauert, schon seien im Vorverkauf für den Bütt- und Tanzabend der Vereinigten Schützen Laer sämtliche 420 Karten ausverkauft gewesen. Dass die Gäste sich auf den Spaß freuten, bewiesen schon die überaus bunten und oft auch elektrisch leuchtenden Kostüme. Passend zum Motto „Konfetti im Herzen“ hatten viele männliche Gäste entweder selber genäht oder einen Hersteller gefunden, der ihnen Anzüge aus Konfettistoff produziert hatte.
Auch Zirkusdirektor und weitere Gestalten aus dem Manegenrund waren in die Halle gekommen. Außerdem fielen noch etliche Gestalten auf, die in türkisfarbenen Ballonseide-Trainingsanzügen à la Dieter Bohlen zu seinen Sängerzeiten wohl das Tanzbein schwingen wollten. Der Elferrat selber kam als eine Wolke in Rosa mit beleuchteten Elfenflügeln und Konfettikronen auf dem Kopf in den Saal geschwebt. So glitzerte und leuchtete es, als der Elferrat die erste Rakete des Abends für seinen Auftritt erhielt, dass der Boden in der Turnhalle bebte.
Die Tanzgarde der Vereinigten Schützen Laer führte dann als erster Showact zwei Gardetänze auf. „Lange hat die Pause gedauert, aber sie haben sich während Corona bei Laune gehalten“, lobte Schröder vorher. Auch für die grün-weiß gekleideten Mädchen gab es eine Rakete und dann Orden für ihre sportliche Leistung.
Nicht mehr wegzudenken sei der Auftritt von Till Eulenspiegel alias Pastor Andreas Ullrich, so die Sitzungspräsidentin. Dieser betrat daraufhin die Bühne. Als Hofnarr hat er das Privileg, ungestraft seinen Finger in die Wunden legen zu dürfen. Davon machte er reichlich Gebrauch. Natürlich gehörte Corona dazu und die Personen namens Spahn, Lauterbach und Drosten. Auch Cancel Culture, Datenschutz und Plastikzeug waren Thema. Ein nagelneuer Radweg allerdings, der nicht benutzt werden darf aufgrund von Bürokratie, regte Till Eulenspiegel besonders auf.
Zu Hardrockmusik von AC/DC trat anschließend die Gruppe „Fanatic Steps“ aus Altenberge auf. Auch hier hatten die Mädchen und Frauen während der Coronazeit nicht aufgegeben, sondern ihre Technik und Ausdauer verfeinert. Für sie hatte das bunte Publikum ebenfalls eine Rakete bereit als Dankeschön.
Von Freud und Leid in seinem Amt berichtete Bürgermeister Manfred Kluthe. Als stilechter Hippie mit Flowerpower-Klamotten, Langhaarperücke, Gitarre und Peace-Zeichen um den Hals übernahm er das Mikrofon. War das etwa eine „Tüte“, die er da am Mund hatte, oder nur eine kleine Tröte? Hohe Steuersätze zum Schulden einschmelzen, was Laerer alles gerne für Annehmlichkeiten hätten, Pastors Hund sowie den Dorfschwan erwähnte er. „Und dennoch mache ich meinen Job gerne, auch wenn ich manchmal in die Tischkante beiße“, versicherte der Hippie.
Damit aber nicht genug: Die Funkengarde der Vereinigten Schützen, Clown und Jongleur Davidici (David Langkamp) sowie die „Entruper Buben“ aus Altenberge standen neben Zweitauftritten der Tanzgruppen noch auf dem kurzweiligen Programm. Ehe die offene Party startete, wurden noch die besten Kostüme prämiert.
Quelle: Sigrid Terstegge. Westfälische Nachrichten