18. Juni 2022
Schritt war zu 100 Prozent richtig
Vereinigte Schützen Laer feiern im zwölften Jahr ihr zehnjähriges Bestehen
„Aus alter Wurzel wuchs ein junger Spross“, beschrieb Pastor Andreas Ullrich die Entwicklung zu den Vereinigten Schützen Laer. Der Präses gehörte zu den Festrednern des Kommersabends, mit denen die Bruderschaft ihre Festivitäten zum zehnten Geburtstag eröffnete. Am Wochenende schließen sich weitere Aktivitäten an.
Corona geschuldet, kann die Vereinigte Schützengesellschaft Laer von 2010 erst jetzt ihr zehnjähriges Bestehen feiern. Am Mittwoch begann das Jubiläumsprogramm mit dem Kommersabend im Festzelt an der Sportallee. Höhepunkt war nach 22 Uhr der Große Zapfenstreich auf dem Rathausplatz. Eine emotionale, bewegende Zeremonie mit eindrucksvoller musikalischer Begleitung durch das Laerer Blasorchester und den Spielmannszug.
Um 20 Uhr hatte sich im Festzelt bereits zahlreiches Publikum eingefunden, das mit einem zackigen Marsch vom Blasorchester empfangen wurde. „Endlich wieder Schützenfest“, riefen Vorsitzender Lars Bücker und sein Stellvertreter David Potthoff erleichtert. „Gemeinschaft ist die DNA des Schützenvereins“, hob Bücker hervor, „nach zwei Jahren Pandemie können wir das Zehnjährige mit Euch feiern“.
Auch Präses Pastor Andreas Ullrich und Bürgermeister Manfred Kluthe saßen erwartungsvoll im Publikum und wurden ausdrücklich begrüßt. Potthoff hieß die Majestäten willkommen, Junggesellen-König Lars Bücker, Verheirateten-König Thomas Schwier und Kaiser Alfred Vahlhaus.
Der Comedian, Bauer Heinrich Schulte Brömmelkamp aus Kattenvenne, drehte gleich voll auf. Mit seinen staccatoartigen Gags ließ er weder Präses noch Bürgermeister und die Würdenträger des Vereins ungeschoren davonkommen. Mit seiner Ehefrau liege er täglich im Clinch. Dabei verstehe er es meisterhaft, Komplimente zu machen: „Ach Erna, mit dir ist es fast so schön wie alleine“. Derbe Späße sind die Spezialität des Originals aus der tiefsten Provinz: „Warum stehen Männer auf Frauen in Lack und Leder?“ Die Antwort hatte er schnell parat: „Sie riechen wie neue Autos.“
Dann zog es Schulte Brömmelkamp in Richtung schöner junger Damen. „Das ist genau meine Zielgruppe“, meinte er und ließ ein Alter von 25 Jahren gerade noch durchgehen.
Alle Akteure auf der Bühne, vom komödiantischen Bauern über Präses Ullrich bis hin zu Bürgermeister Kluthe und Lars Bücker waren sich einig: Es war ein guter, zukunftsorientierter Schritt, als sich in 2010 die Schützenbruderschaft St. Bartholomäus, die Junggesellenschützenbruderschaft Sta. Maria Immaculata und die St. Sebastianus Schützenbruderschaft entschlossen, zu fusionieren.
„Aus alter Wurzel wuchs ein junger Spross“, formulierte es Pastor Ullrich, „mit jungen, dynamischen Menschen im Vorstand.“ Weiter bezeichnete er die Fusion als „Erfolgsmodell“, das die Zukunft des Schützenwesens im Ewaldidorf sichere.
„Sie haben den Mut aufgebracht, sich in 2010 mit großem Schulterschluss zusammenfinden“, sagte Bürgermeister Kluthe. Das Wagnis, obschon nicht gleich von jedem begrüßt, sei der richtige Weg. Heute ist die Vereinigte Schützenbruderschaft ein traditionsreicher, weltoffener Verein mit 600 Mitgliedern. „Wir können sagen, der Schritt war zu hundert Prozent richtig“, schloss sich Bücker seinen Vorrednern an. „Den mutigen Vordenkern gilt es, heute zu danken.“ Mit der geballten Schlagkraft ursprünglich dreier Vereine sei es möglich, vieles auf die Beine zu stellen.
Ein Highlight des Abends war der Auftritt der Zwerg- und Funkengarde, die mit ihren sportlichen Tänzen einen Hauch Karneval in das Zelt brachten. „Wir können nicht nur Schützenfest“, sagte Bücker.
Quelle: Rainer Nix, WN