31. Oktober 2019
Ära Heinrich Lindenbaum endet
Vorsitzender der Vereinigten Schützenbruderschaft Laer gibt sein Amt in jüngere Hände ab
Nach acht Jahren Vorsitzender der Vereinigten Schützenbruderschaft Laer nimmt Heinrich Lindenbaum während der Mitgliederversammlung Abschied. Der 71-Jährige will sein Amt in die Hände eines jüngeren Schützenbruders legen. Er hinterlässt ein gut bestelltes Haus und dankt allen Mitstreitern.
Wäre er kein Ruheständler mit viel Lebenserfahrung gewesen, hätte es nicht so gut geklappt. Schließlich erfordert das Amt des Vorsitzenden der Vereinigten Schützenbruderschaft Laer einiges an Zeit, Nerven und Stehvermögen sowie Souveränität und Integrität. All‘ das hat Heinrich Lindenbaum mitgebracht, als er 2011 die Nachfolge von Hermann Nienhaus antrat und an die Spitze der inzwischen fast 700 Mitglieder gewählt wurde.
Während der Mitgliederversammlung wird Heinrich Lindenbaum seinen Abschied als Vorsitzender nehmen. „Es hat mir immer Spaß gemacht“, erklärt der frisch gebackene 71-Jährige im Gespräch mit dieser Zeitung rückblickend auf die vergangenen acht Jahre. Diese haben ihn und seinen Stellvertreter David Potthoff sowie den geschäftsführenden Vorstand und alle Beteiligten vor zahlreiche Herausforderungen gestellt.
So war 2010 erst der Zusammenschluss der ehemals eigenständigen Bruderschaften St. Sebastianus, St. Bartholomäus und Sta. Maria Immaculata erfolgt. Deren Mitglieder mussten sich zunächst daran gewöhnen, nun vereint zu sein und ein gemeinsames Schützenfest zu feiern.
Dass die Verschmelzung gelungen ist, zeigen die stetig ansteigenden Mitgliederzahlen und das wachsende Interesse der Bevölkerung an den Veranstaltungen der Vereinigten. Sie leisten nicht nur einen unverzichtbaren Beitrag für das Schützen-, sondern auch für das Gemeinwesen. Das weiß auch Pfarrer Andreas Ullrich zu schätzen, der nicht nur Präses der Vereinigten, sondern auch Bezirks-Präses ist.
Der Seelsorger und David Potthoff lassen Heinrich Lindenbaum zwar ungern ziehen, doch sie haben vollstes Verständnis für seine Entscheidung. So hat gerade dieses Jahr dem Hauptverantwortlichen und seinen Mitstreitern mit der Ausrichtung der Diözesanjungschützentage (DJT) im Ewaldidorf einiges abverlangt. Doch Dank sorgfältiger und akribischer Vorbereitung der Gastgeber dürften der 15. und der 16. Juni als Erfolg in die noch junge Vereinsgeschichte eingehen. Immerhin wurden den Jungschützen im Bund der Historischen Bruderschaften gleich zwei erlebnisreiche Tage mit Party, Spaß und Wettkampf geboten, die ihnen, aber auch den Organisatoren unvergesslich bleiben dürften.
Heinrich Lindenbaum hinterlässt ein gut bestelltes Haus. So gibt es einen jungen Schützenbruder, der bereit ist, an die Spitze der Bruderschaft zu treten. Zudem sind die Weichen für den zehnten Geburtstag, der im nächsten Jahr im kleineren Rahmen gefeiert werden soll, bereits gestellt.
„Wir haben zum richtigen Zeitpunkt den richtigen Schritt gemacht“, zeigt sich der ehemalige Bankkaufmann überzeugt, dass die Fusion geglückt ist und die Vereinigten weiter vorangebracht hat. Die neue Fahne, die sich die Bruderschaft zum fünfjährigen Bestehen geleistet und deren Motiv Ottmar Alt gestaltet hat, symbolisiert die Vielfalt der großen Vereinigung. Sie hat sich dem Leitmotiv „Glaube, Sitte, Heimat“ verschrieben und ist eine feste Säule ehrenamtlichen Engagements in der Gemeinde Laer geworden. So richtet sie beispielsweise auch den Karneval vor Ort aus. Zudem bieten die Vereinigten einer Fahnenschwenkergruppe sowie der Funken-, der Tanz- und der Zwergengarde Heimat.
Lindenbaum zeigt sich dankbar für die „gute und kollegiale Zusammenarbeit im Vorstand, den „wohlverstandenen Teamgeist“ und die Unterstützung der Mitglieder. An die jungen Schützen appelliert er, die Ärmel hochzukrempeln weiterzumachen. Schließlich gehe nur einer, und der Rest bleibe.
„Ich werde dem Vorstand jederzeit mit Rat und Tat zur Seite stehen“, verspricht der scheidende Vorsitzende, der sich auf seine Zeit als einfaches Mitglied freut. Dann kann er Schützenfeste und alle anderen Veranstaltungen gemeinsam mit seiner Frau Maria in aller Ruhe und ohne Stress genießen.
Quelle: Sabine Niestert